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VDF aktuell Ausgabe 203 / Januar 2023

Inhalt

  • VDF-Neujahrsempfang
  • Entwurf einer Verordnung zur Änderung der Luftsicherheitsgebührenverordnung
  • Sicherheit im Luftverkehr im Jahr 2022 
  • Eurocontrol-Analyse 2022 und Ausblick 2023 
  • Ordentliche VDF-Mitgliederversammlung

VDF-Neujahrsempfang

Am 19.01.2023 fand in den neuen Räumen des Airport Clubs im Frankfurt Airport Center der diesjährige Neujahrsempfang statt. Nach Corona-bedingter Pause sorgte eine sehr erfreuliche Anzahl an Mitgliedern und Gästen für ein belebtes Bild, gute Gespräche und reichlich Diskussion. Dafür sorgte schon der Gast des Tages, Ministerialrat Dr. Sven Berger,  Referatsleiter B 3 im Bundesinnenministerium des Innern und für Heimat.

Dr. Berger gab einen umfassenden Überblick über die derzeit im BMI und speziell in seinem Referat laufenden Projekte, insbesondere über die Themen Zuverlässigkeitsüberprüfung und Luftsicherheits-Schulungsverordnung, die für die VDF-Mitglieder natürlich von besonderem Interesse sind.

Zur Erleichterung der Überprüfungsanforderungen, deren Problematik ja auch von der VDF hinreichend aufgezeigt und in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe diskutiert wurde, hat das BMI einige Aktivitäten ergriffen. Den Worten von Dr. Berger war zu entnehmen, dass es hier bald zu Anpassungen kommen sollte. 

Zum Thema Luftsicherheits-Schulungsverordnung konnte Dr. Berger noch keine weiteren Aussagen machen. Hier entspricht das BMI den Wünschen der Verbände, auch der VDF, den vorliegenden Entwurf gemeinsam zu diskutieren. Dies wird Mitte Februar in Berlin erfolgen.

Die Resonanz auf die  Veranstaltung fiel bei den teilnehmenden Mitgliedern und Gästen überaus positiv aus. Vorsitzender Bernd Stomphorst bedankte sich deshalb sehr gerne bei Dr. Berger für seine Teilnahme und seinen engagierten und lebendigen Vortrag sowie seine Diskussionsfreude.

Entwurf einer Verordnung zur Änderung der Luftsicherheitsgebührenverordnung (LuftSiGebV) 

Eine Thematik erwähnte Dr. Berger im Zuge des Neujahrsempfangs nur am Rande, nämlich die Anpassung der Luftsicherheitsgebührenverordnung. Es liegt diesbezüglich ein Referentenentwurf vor.

Dieser novelliert die bestehende LuftSiGebV von 2007 hinsichtlich aller gebührenrelevanten öffentlichen Leistungen im Bereich der Luftsicherheit; Ziel ist insbesondere, gebührenrechtlich bislang nicht abgebildete Amtshandlungen aufgrund von Neuerungen im EU-Recht einzuführen sowie eine aktuell in vielen Fällen nicht mehr gewährleistete – aber rechtlich vorgeschriebene – kostendeckende Gebührenerhebung zu ermöglichen. Letzteres betrifft insbesondere auch die Luftsicherheitsgebühr, deren aktueller und seit 1999 unveränderter Gebührenoberrahmen i. H. v. 10 EUR kann die gesetzlich vorgeschriebene vollständige Refinanzierung der Kosten nicht mehr an allen deutschen Flughäfen gewährleisten; eine Begünstigung kostenintensiver Flughäfen durch eine (verdeckte) Subvention wäre die Folge. Mit der Anhebung des Gebührenrahmens wird somit eine bislang geduldete Subvention beendet und insbesondere verhindert, dass das Subventionsvolumen zukünftig stark ansteigt.

Den Verbänden wird die Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Die VDFGeschäftsführung wird die überlassenen Unterlagen sichten und den Mitgliedern die Möglichkeit geben, diese zu kommentieren, um eine abgestimmte Stellungnahme abgeben zu können.

Sicherheit im Luftverkehr im Jahr 2022

Der Bundesverband der Luftverkehrswirtschaft geht in seinen Fakten und Hintergründen zum deutschen Luftverkehr auf diese Thematik ein und stellt fest, dass das Fliegen 2022 in Deutschland, Europa und weltweit wie schon in der Vergangenheit sehr sicher war. Die Zahl der tödlich Verunglückten in der zivilen Luftfahrt geht auf lange Sicht immer weiter zurück, obwohl die Zahl der Passagiere in der langfristigen Entwicklung steigt. Das Jahr war aber auch geprägt von der Erholung des Luftverkehrs nach zwei Jahren Corona-Pandemie.

2022 war eines der sichersten Jahre in der Geschichte der kommerziellen Zivilluftfahrt: Weltweit ereigneten sich nach Angaben der unabhängigen Analysten des Aviation Safety Network nur zwölf Unglücke mit Flugzeugen im zivilen Einsatz, bei denen insgesamt 205 Men schen ihr Leben verloren. Bei Unglücken von Passagiermaschinen weltweit kamen insgesamt 188 Fluggäste oder Crewmitglieder ums Leben. In Deutschland und in der EU verunglückte keine Passagiermaschine. Bei Unglücken mit Frachtflugzeugen starben weltweit weitere 17 Crewmitglieder oder Passagiere. Nicht eingeflossen in diese Bilanz sind Unglückemit Militärmaschinen oder kleineren Flugzeugen mit weniger als 14 Passagiersitzen an Bord.

Das schwerste Unglück ereignete sich am 21. März 2022 in China. Dabei stürzte eine Boeing 737-800 von China Eastern Airlines auf einem Inlandsflug ab. Alle 132 Insassen kamen ums Leben: 123 Passagiere und neun Crewmitglieder. Untersuchungen zur Absturzursache dauern noch an.

Der Rückgang bei der Zahl der Verunglückten variiert seit Jahrzehnten. Nachdem die Zahl der Verunglückten 2017 einen bisher historischen Tiefstwert erreicht hatte, lag sie in den folgenden Jahren etwas höher, doch im langfristigen Vergleich zeigt sich: die geringe Zahl der Verunglückten sinkt tendenziell weiter.

Laut Prognosen der UN Luftfahrtorganisation ICAO beförderten Fluggesellschaften im vergangenen Jahr rund 3,2 Mrd. Passagiere und damit mehr als acht Mal so viele Fluggäste wie 1970. Die statistische Wahrscheinlichkeit, durch einen Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen, lag in den 1970er Jahren im Durchschnitt bei 1 zu rund 264.000, im vergangenen Jahr lag diese bei 1 zu 15.609.756. Fliegen war 2022 also 59 Mal sicherer als in den 1970ern.

Eurocontrol-Analyse 2022 und Ausblick 2023

Eurocontrol blickt in einem Analysepapier auf das Jahr 2022 zurück und hofft auf eine positive Entwicklung im Jahr 2022

Eurocontrol stellt fest, dass 2022 das Jahr war, in dem die europäische Luftfahrt den Sturm überstanden hat. Das Jahr endete mit 9,3 Millionen Flügen: 3,1 Millionen mehr als im Vorjahr, wenn auch immer noch 1,8 Millionen weniger als 2019.

Das entspricht soliden 83 % des Verkehrsaufkommens im Jahr 2019, das trotz der OmicronSpitze zu Beginn des Jahres und der Invasion der Ukraine am 24. Februar erreicht wurde, die weiterhin enorme sozioökonomische Auswirkungen auf alle Aspekte der europäischen Wirtschaft, einschließlich der Luftfahrt, hat. Trotz dieser doppelten Schocks erholte sich der Verkehr jedoch bis Mai stetig auf 86 % des Werts von 2019, mit einem ähnlichen monatlichen Verkehrsaufkommen seitdem.

Das Analysepapier befasst sich mit den großen Zahlen, um diese Erholung über das gesamte Jahr 2022 für jeden Aspekt der europäischen Luftfahrt zu verfolgen, und zeigt, dass es neben den globalen Zahlen große Unterschiede im Verkehrsaufkommen zwischen Fluggesellschaften, Flughäfen, ANSPs und Staaten gibt. An der Spitze der Erholung der Fluggesellschaften im Jahr 2022 standen die Low-Cost-Carrier, insgesamt 85 % von 2019 mit zwei Top-Performern in Ryanair (109 % von 2019) und Wizz Air (114 %); Während Europas Top-Flughäfen meist darum kämpften, mehr als 83 % des Verkehrsaufkommens von 2019 wiederzugewinnen, führte Istanbul iGA den größten Teil des Jahres mit rund 100 % des Verkehrsaufkommens von 2019 an; und auf staatlicher Ebene erwiesen sich einige der kleineren oder klassischen Urlaubszielländer Europas als am widerstandsfähigsten, wenn es darum ging, sich auf das Niveau vor der Pandemie oder sogar darüber hinaus zu erholen.

Zu Beginn des Jahres 2023 und darüber hinaus ist Eurocontrol zuversichtlich, dass sich die Erholung weiter verstärken wird, da Kapazitäts- und Personalprobleme schrittweise angegangen werden, wenn auch in einem etwas langsameren Tempo, als vor dem Angriffskrieg Russlands erwartet wurde. Eurocontrol geht davon aus, dass der Gesamtverkehr im Jahr 2023 92 % des Niveaus vor COVID erreichen wird, wobei die vollständige Erholung von der Pandemie im Jahr 2025 erfolgen wird.

Ordentliche VDF-Mitgliederversammlung 2023

Anlässlich seiner letzten Sitzung hat der VDF-Vorstand bereits den Termin für die ordentliche Mitgliederversammlung 2023 festgelegt. Sie findet statt am Donnerstag, 25. Mai 2023, 13.00 Uhr im Airport Club, Flughafen Frankfurt FAC, Dorian Lounge.

Dies zur Vorabinformation. Die Einladungen werden satzungsgemäß verschickt.

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